Diedersdorf

Diedersdorf wurde  zusammen mit dem Dörfern Görlsdorf und Worin von Augustinermönchen aus Naumburg, am Fluss Bober in Schlesien, in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts gegründet. Seine erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1253. Zur gleichen Zeit siedelten in Neuentempel Ritter des Templerordens, die ihren Ursprung in Spanien und Frankreich hatten und erweiterten ihren Stammsitz Komturei Lietzen.

So vereinigten sich in unserer Gegend im gleichen Zeitraum.

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Kolonisten aus dem Osten und aus dem Westen. Eine Besonderheit, die immer wieder in der langen Geschichte des Landes Lebus eine Rolle spielen wird, und die ihren Höhepunkt im Jahr 1945 fand, als in unseren Dörfern viele Familien aus den ehemaligen Ostgebieten Deutschlands eine neue Heimat fanden. Gewiss entstand in der Zeit der Dorfgründung in Diedersdorf eine Kirche, da die Mönche vornehmlich für die Ausbreitung des Christentums sorgten und eine Kirche zugleich das deutliche Zeichen war, dass in dieser Gegend Gott zu Hause ist. Hier lohnt es sich zu siedeln. Andererseits dienten die Kirchen in der Grenzregion, was die Mark Brandenburg im Mittelalter war, als Burgen. (Das alte deutsche Wort Mark, wovon sich auch Markierung ableitet, meint übrigens nichts anderes als Grenzland) Ob nun diese erste Kirche in Diedersdorf die stattliche Größe des Gotteshauses von Görlsdorf oder eher klein und bescheiden wie das Kirchlein von Worin war, wissen wir nicht. Dass sie aber aus Feldsteinen gebaut war, zeigen Mauerreste im Turm.

Heute erkennt man, dass Kirche und Friedhofsmauer eine Einheit bilden. Beides wurde im Jahre 1870 durch einen umfangreichen Umbau dem Stil der Romanik nachempfunden. Übrigens an der Ostseite des Friedhofes finden sich noch Reste der alten Friedhofsmauer, die aus Feldseinen bestand.

Die Kirche ist ein Rechteckiger Putzbau mit zwei Sakristeien und recht eckiger Altarnische. Dort ist links neben dem Altar eine Inschriftgrabplatte von Chr. F. v. Burgsdorff (+ 1713) und seiner Frau (+1722) zu finden, die im 17. und frühen 18. Jahrhundert das Patronat über unsere Kirche hatten.

Der Altar selbst wurde nach dem Kriege neu gebaut. Aus den 50er Jahren sind auch Leuchter und Kreuz, dessen Enden die Symbole der vier Evangelisten darstellen. Das Taufbecken ist aus Messing und entstand auch in den 50er Jahren. Seine vier Füße verkörpern ebenfalls die Evangelisten.

Der Turm entstand unter Verwendung mittelalterlicher Reste im Jahre 1739. Barocke Elemente sind noch zu erkennen (ovales Fenster über dem Portal). Im Zuge der Umbaumaßnahmen von 1870 bekam er hohe Spitze, die ihn fast doppelt so hoch sein ließ. Zusammen mit dem Kirchtürmen von Seelow und Marxdorf bildet er eine Linie. Alle drei bronzenen Glocken wurden im ersten Weltkrieg eingeschmolzen.

1920 erhielt die Kirche zwei Stahlglocken, die im Jahre 2000 restauriert wurden. Im gleichen Jahr erhielt die Turmspitze ihr Kreuz.

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Kirche und Turm wurden in den Kampfhandlungen im April 1945 stark beschädigt. Der ganze obere Teil des Turmes musste abgetragen werden. Orgel, Gestühl, Leuchter, Taufbecken und Kanzel gingen verloren, eine Bank, die rechts im Altarraum steht, und die Empore blieben erhalten. 1957 konnten die Kirche von den Menschen in Diedersdorf und aufgrund der Unterstützung der Kirche der alten Bundesrepublik Deutschland wieder instand gesetzt werden. In dieser Zeit wurde die Empore verglast. Sie sollte ursprünglich als Winterkirche dienen. Heute haben wir Dank der Kommune von Diedersdorf eine gute Heizung, so dass auch im Winter in der großen Kirche von Diedersdorf Gottesdienst gehalten werden kann.